ENCOD die „European Coalition for Just and Effective Drug Policy“ übt im Vorfeld der 54. jahrestagung der UN Suchtmittelkommission (CND) heftige Kritik an der gültigen UN-Drogenstrategie. Die Taktik, durch eine einzige Konvention dem Problem von Drogenmissbrauch und -kriminalität beizukommen, sei veraltet, ineffizient und kontraproduktiv. Besser sei eine Strategie, die den einzelnen Ländern mehr Entscheidungsspielraum zugesteht, erklärt die Plattform
Drogenindustrie in der Spitzenliga
Probleme und Reformbedarf der bereits seit 50 Jahren gültigen „Single Convention“ gab zuletzt auch der frisch gewählte Chef des der CND übergeordneten UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, Yury Fedotov, zu. Die globale Opiumproduktion stieg seit 1998 um 80 Prozent und der internationale Drogenmarkt wird auf 320 Mrd. Dollar pro Jahr geschätzt – womit er den Weltrang 30 aller Industrien einnimmt. Dennoch sei die Konvention der Mechanismus, der noch am ehesten mit dem Problem der globalen Bedrohung durch Drogen und Kriminalität zurechtkomme.
„Wertlos“ ist die Konvention und ihr Prohibitions-Ansatz hingegen für die ENCOD. Eine lange Liste schlimmer Folgen gehe nicht auf die Drogen selbst, sondern auf deren Prohibition zurück. Erst durch diese sei der Drogenhandel ein Monopol krimineller Gruppen und zudem Drogen leicht zugänglich sogar für Kinder geworden. „Staaten, die den Gebrauch, die Produktion und teils sogar die Weitergabe legalisiert haben, reduzierten damit messbar den Schaden für die Gesellschaft. Die Single Convention verhindert jedoch die volle Umsetzung derartiger Maßnahmen“, so der niederländische Psychiater und ENCOD-Sprecher Frederic Polak.