OLDENBURG Drogen-Razzia bei der Suchthilfe: Etwa 80 Polizisten haben am
Donnerstagnachmittag das Anlaufcafé Caro der Drogenberatungsstelle „Rose
12“ an der Heiligengeiststraße durchsucht. Die Polizei hatte wiederholt
Hinweise erhalten, dass in der Einrichtung Drogen konsumiert werdenund
dass dort auch Handel mit Rauschgift betrieben wird. „Diesen Vorwürfen
gehen wir nach“, sagte Polizeisprecher Stephan Klatte. Hauptziel sei,
den Drogenhandel in der Hilfseinrichtung zu unterbinden.
Das Café Caro ist nach Angaben von Rose 12 eine offene Anlaufstelle für
Drogenabhängige, Substituierte, Alkoholiker und psychisch Kranke. Etwa
150 Menschen gehören zum Besucherstamm. Im Durchschnitt halten sich dort
täglich etwa 42 Menschen auf. Es gibt heiße und kalte Getränke. Die
Mitarbeiter des Caro stehen Ratsuchenden für Gespräche zur Verfügung.
Die eigentliche Drogenberatungsstelle von Rose 12 befindet sich an der
Alexanderstrasse.
Ein anonymes Hinweisschreiben, in dem mutmaßliche Drogendealer benannt
wurden, war letztlich der Auslöser für die Razzia. Gegen 17.14 Uhr
schlug die Polizei im Beisein eines Staatsanwalts zu. Stundenlang war
die Einrichtung in der Nähe des Gertruden-Kirchhofs zuvor beobachtet worden.
Unterstützung erhielten die Drogenfahnder durch eine Festnahmeeinheit
der Bereitschaftspolizei. Auch Polizisten mit Spürhunden beteiligten
sich an der Aktion.
Zum Zeitpunkt der Durchsuchung hielten sich 20 Menschen im Café auf. Die
Polizei nahm sieben Frauen und Männer fest. Die Beschuldigten wurden für
weitere Überprüfungen zur Wache am Friedhofsweg gebracht.
Im Bereich der Toiletten entdeckten Polizisten eine kleinere Menge an
Heroin und Haschisch. Ein Mann hatte noch versucht, die Drogen in der
Toilette wegzuspülen.
Von der Razzia war auch „Rose 12“-Leiter Winfried Wigbers überrascht. Zu
dem Vorwurf des Drogenhandels sagte er: „Zu 100 Prozent lässt sich das
nicht ausschließen.“ Innerhalb der Beratungsstelle werde nun über
Konsequenzen für den Betrieb des Cafés nachgedacht.
Keine Folgen wird vermutlich das Einschreiten eines städtischen
Verkehrskontrolleurs haben. Er hatte ein Knöllchen an einem Zivilwagen
der Polizei befestigt, weil der „Parkschein fehlte“.