Drogenkurier 106

Themen

In der gesamten Republik engagieren sich viele zehntausend Frauen und Männer haupt- oder ehrenamtlich für die Belange Drogen gebrauchender Menschen.
Die kritische Betrachtung der Drogenpolitik der letzten Jahre nimmt bei vielen dieser Menschen unüberhörbar zu, da sie immer deutlicher spüren, dass Zuwendung, Empathie, Fachlichkeit, Liebe zum Beruf und ein Hilfesystem, das man durchaus als vielfältig und qualitativ hochwertig bezeichnen kann, nicht ausreicht um die Situation Drogen
gebrauchender Menschen grundlegend positiv zu verändern.
Prohibition- der Turbolader für Erkrankungen, Vereinsamung, Ausgrenzung und Tod
Der JES-Bundesverband, viele andere Fachverbände und Expert_innen aus Praxis,Medizin und Wissenschaft sehen die Gründe warum wir nicht nur auf  der Stelle treten,
sondern sogar Rückschritte machen:
Es sind die seit Jahren gleichen Grundsätze der Bundespolitik, die mit einem Drogenverbot
(Prohibition) Kontrolle und Jugendschutz suggerieren will. Es ist die politische Ignoranz, die nicht erkennt, dass der Schwarzmarkt als Folge der Prohibition und die Strafverfolgung hunderttausender Konsument_innen  als „Turbolader“ für  Erkrankungen, Vereinsamung, Ausgrenzung und Tod
dienen.
JES hat Spuren hinterlassen
25 Jahre Arbeit von JES-Aktivisten vor Ort, in Landesverbänden und die Arbeit des
Bundesverbands scheinen Spuren hinterlassen zu haben. Auch Vorbehalte gegenüber
den bei JES aktiven Frauen und Männern und eine kritische Sichtweise der Arbeit
von JES in den Bereichen Gesundheit, Politik und Menschenrechte scheint immer
öfter einer unvoreingenommenen Betrachtung zu weichen. Und so erhalten langjährige
JES-Aktivisten heute hohe Ehrungen von öffentlicher Seite und durch Verbände.

Als JES-Bundesverband gratulieren wir unseren Preisträgern von ganzem Herzen.
Unser Dank geht aber auch an die Gremien die diese Wahl getroffen haben.

JES Drogenkurier 106 2016