Wir möchten den heutigen International Overdose Awareness Day zum Anlass nehmen, Sie auf das Thema ‚Versorgung von Suchtpatienten‘ in Deutschland aufmerksam zu machen.
Covid-19 hat nicht nur unseren Alltag stark verändert, sondern auch das deutsche Gesundheitssystem vor nie da gewesene Herausforderungen gestellt. Insbesondere vulnerable Patientengruppen, wie Menschen mit Suchterkrankungen, traf die neue Situation im ersten Moment schwer: Unklare Verfahren bei der Substitutionsvergabe, erhöhte Ansteckungsgefahr mit dem Virus sowie Arztpraxen zwischen Versorgungssicherstellung und Infektionsschutz.
Mit der Verabschiedung der SARS-CoV2-Arzneimittelversorgungsverordnung wurden zum richtigen Zeitpunkt entscheidende Maßnahmen getroffen, um die Versorgung von Substitutionspatienten sicherzustellen. Neuerungen, wie die Erweiterung der Take-Home-Vergabe und einer angepassten Konsiliarregelung, haben die Praktikabilität der neuen Konzepte unter Beweis gestellt und verdeutlichen, dass der Weg in eine „neue Normalität“ weitergegangen werden muss.
Aus diesem Grund haben wir uns als Fachverbände und Selbsthilfenetzwerk zusammengeschlossen und ein gemeinsames Positionspapier zur SARS-CoV-2-Arzneimittelversorgungsverordnung für eine adäquate, medizinische Versorgung von PatientInnen mit Opioidabhängigkeit verfasst. Auf diesem Wege möchten wir uns für den langfristigen Erhalt der Maßnahmen einsetzen und für eine nachhaltige Verbesserung der Substitutionsversorgung stark machen.