Das JES Netzwerk „verabschiedet“ sich bei Eltern und Angehörigen

Es war allen klar, dass dieser Tag und dieses Seminar einmal kommen würde, wo unsere Partner*innen und Freund*innen von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Eltern und Angehörugen für akzeptierende Drogenarbeit (vorm. Bundesverband) sich aus Altergründen aus der aktiven drogen- und gesundheitspolitischen Arbeit zurückziehen würden.

Letztes Wochenende war es soweit. Wir hatten uns dafür ein schön gelegenes Tagunsghaus in Königswinter am Rhein ausgesucht, um gemeinsam mit Jürgen und Heidrun am Leitbild für akzeptierende Drogenarbeit zu arbeiten und über das Thema des nächsten Gedenktages 2022 zu diskutieren.

Natürlich waren wir auch wehmütig, denn schließlich haben einige von uns seit 25 Jahren mit dem Elternverband und seinen Protagonist*innen zusammengearbeitet und mit dem Gedenktag ein einzigartiges Projekt auf den Weg gebracht, an dem heute fast 100 Städte in Deutschland teilnehmen.

Die Eltern und Angehörigen um Jürgen Heimchen und Heidrun Behle und die vielen anderen Freund*innen wie z.B. Hannelore Kneider, Lina Möller, Eva Heppler, Barbara Smith, waren unglaublich wichtig für uns und unsere Bewegung, denn ihre Stimme fand Beachtung. Wenn sie für gesundheitspolitische Haltungen und Maßnahmen stritten und eine akzeptierende Drogenarbeit einforderten, obwohl oder gerade weil  ihre Kinder auch Drogen konsumieren oder gar verstorben sind, so hat dies ungeheure Kraft und findet auch bei Kritiker*innen Gehör

Natürlich haben wir uns etwas einfallen lassen um uns für die 25 jährige Zusammenarbeit zu bedanken. Es war uns wichtig, möglichst viele Menschen aus dem Netzwerk am „Geschenk“ zu beteiligen. So entstand eine Karte auf der jede/r Mitwirkende einen Buchstaben in der Hand hält und die Aneinanderreihung „DANKE FÜR ALLES! ergibt. Auf der Rückseite haben JES Mitglieder noch persönliche Botschaften niedergeschrieben. Natürlich stand ein großer Blumenstrauß für Heidrun Behle bereit.

Selbstverständlich sind „die Eltern“ nicht aus der Welt und werden sich weiter in Wuppertal am Gedenktag beteiligen. Aber sie werden fortan keine eigenen Seminare mehr gestalten und durch die Republik fahren. Dies ist schade, aber auch verständlich, denn viele haben die 70 Jahre bereits weit überschritten.

Wir werden den Gedenktag und unsere gemeinsamen Anliegen auch in ihrem Sinne weiterführen und selbstständlich stetig im Kontakt und Austausch mit ihnen bleiben. Unser gesamtes Netzwerk möchte sich bei „unseren Eltern“ herzlich bedanken und ihnen vorallem wünschen, dass es ihnen gesundheitlich weiter so gut geht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschließend haben wir ein Gruppenfoto gemacht und mit der auf dem Banner befindlichen Forderung unser gemeinsames Ziel- die Beendigung der Prohibition- zum Ausdruck gebracht. Es war und ist uns eine große Freude mit euch gemeinsam noch viel Zeit zu verbringen und weiter- jeder in seiner Rolle- dazu beizutragen die Kriminalisierung von Menschen die illegalisierte Substanzen konsumieren, zu beenden.