Anlässlich des International Overdose Awareness Day weisen der JES Bundesband und JES NRW auf dringend erforderliche strukturelle und rechtliche Veränderungen hin.
So wird es, trotz der erfolgreichen Implementierung des Bundesmodellprojekts NALTRAIN (www.naloxontraining.de), aller Voraussicht nach nicht gelingen, Naloxon als Gegenmittel bei opioidbedingten Todesfällen flächendeckend in den Besitz Drogen gebrauchender Menschen zu bringen. Hierzu müssen die Strukturen des Bezugs von Naloxon vereinfacht werden.
Revierkämpfe und kleinkariertes denken und handeln sind überflüssig
JES unterstützt ebenso die flächendeckende Einrichtung von Diamorphinambulanzen in Deutschland. Nachdem über mehr als 10 Jahre kaum ein substituierender Arzt unsere Rufe und die Rufe anderer Fachorganisationen erhören wollte, bewegt sich nun etwas. Selbst wenn es hier und da Reibung gibt, ist keine Zeit für irgendwelche Revierkämpfe und kleinkariertes denken und Handeln. Die Substitution mit Diamorphin ist hochwirksam und kann aufgrund der Zielgruppe ( Menschen die von der bisherigen Substitution wenig profitiert haben) ein wichtiger Aspekt sein, um risikoreichen Beikonsum aufgrund des fehlenden Rauscherlebens zu reduzieren .
Ursachen bekämpfen statt nur auf Symptome fokussieren
Letztendlich wird es unserer Meinung nach nur gelingen die unglaubliche Zahl von 1826 Drogentodesfällen zu reduzieren, wenn wir uns der Veränderung der Ursachen zuwenden. Für uns als JES Bundesverband ist unstrittig, dass das totale Drogenverbot (Prohibition) und die sich hieraus ergebende Kriminalisierung von Konsument*innen nachweislich ungeeignet sind um Menschenleben zu retten
Die Pressemitteilung des JES Bundesverbands.