1. November – der internationale Tag der Menschen die illegalisierte Substanzen konsumieren

Am 1.November findet weltweit seit vielen Jahren der „International drug user day“ statt.

In Deutschland hat dieser Tag bisher eher eine geringere Bedeutung. Dies wollen wir verändern und freuen uns sehr euch das aktuelle Motiv des JES Bundesverbands anlässlich dieses Tages vorstellen zu können.

Warum braucht es einen International drug user day?

Weltweit sind Drogenkonsument*innen weiterhin der Verfolgung und Kriminalisierung ausgesetzt. Dies obwohl seit mehr als 50 Jahren deutlich wird, dass das totale Drogenverbot in Kombination mit Kriminalisierung und deren Folgen in maßgeblicher Weise zur schlechten gesundheitlichen Situation Drogen gebrauchender Menschen beiträgt. Bedingt durch Schwarzmarkt, Stigmatisierung und Ausgrenzung sterben weltweit jedes Jahr etwa 500.000 Menschen an den Folgen wie HIV, Hepatitis, Überdosierungen und anderen Erkrankungen.

Ein selbstgezeichnetes Motiv als Grundlage

INPUD das weltweite Netzwerk der Menschen, die illegale Substanzen konsumieren, macht am 1. November mit vielen Aktionen auf diese Fehler der Drogenverbotspolitik aufmerksam.

JES und die Deutsche Aidshilfe haben sich dieser Initiative angeschlossen. Wir haben das Motto gewählt „Wo Drogenkonsum drin ist, darf Prohibition nicht draufstehen“ und einen Aufkleber produziert, dem ein selbstgemaltes Motiv zugrunde liegt.

Gemeinsam Verhältnisse verändern

Trotz wichtiger Schritte der Politik zur Veränderung der Situation in Deutschland bleibt festzuhalten, dass wir im letzten Jahr mit 2227 drogenbedingten Todesfällen die höchste jemals dokumentierte Zahl, zu verzeichnen hatten. Zudem steigt aktuell die Zahl an HIV Neuinfektionen unter Drogengebraucher*innen deutlich. Hepatitis C Fälle befinden sich weiter auf einem hohen Niveau.

Kriminalisierung als Motor

Die positiven und enorm wichtigen Veränderungen, wie der Ausbau von Drogenkonsumräumen und der Implementierung von Drug Checking können durch die Kriminalisierung deutlich weniger positive Effekte erzielen, da diese durch die Prohibition nahezu verschluckt werden. Daher muss es unser aller Anliegen sein, die Kriminalisierung und nicht den Drogenkonsum als Ursache für Ausgrenzung, gesundheitliche und mentale Probleme und das Sterben zu sehen. Daraus resultierend kann nur die Forderung nach Entkriminalisierung erfolgen – getragen und umgesetzt durch Drogenpolitik in Kommunen, Ländern und im Bund. Politik sollte FÜR Menschen sein.

Hieran möchten wir euch am 1. November erinnern mit der Bitte, das Thema Kriminalisierung, in euren Teams zu diskutieren und öffentlichkeitswirksam z.B. in den sozialen Medien zu artikulieren.

Sabrina Klier                                                                                             Dirk Schäffer

JES Bundesvorstand                                                                                Deutsche Aidshilfe

Motiv Konservendose

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