Der JES Bundesverband e.V. und dessen Mitglieder JES Frankfurt/Main und JES Wiesbaden
lehnen den Sieben-Punkte-Plan der hessischen Landesregierung entschieden ab!
Das Selbsthilfenetzwerk JES (Junkies, Ehemalige und Substituierte) spricht sich entschieden gegen den von der hessischen Landesregierung vorgestellten Sieben-Punkte-Plan zur Bekämpfung der Drogenszene im Frankfurter Bahnhofsviertel aus. Die geplanten Maßnahmen setzen einseitig auf Repression und Verdrängung, anstatt suchtkranken Menschen echte Hilfsangebote zu machen.
JES als bundesweites Netzwerk von Menschen, die Drogen konsumieren, in der Vergangenheit konsumiert haben und Menschen in der Opioidsubstitution, sieht sich als Sprachrohr der marginalen Gruppe und Verfechter für einen nichtkriminalisierten und nichtstigmatisierenden Umgang mit Konsument*innen illegalisierter Drogen.
Besonders kritisch sieht JES die zunehmende Kriminalisierung von drogengebrauchenden Menschen durch die angekündigten Maßnahmen wie Aufenthaltsverbote, längere Zeiten des Gewahrsams, Zwangseinweisungen und einer verstärkten Überwachung dieser Menschen. Solche Maßnahmen verschärfen die soziale Isolation und das Risiko für gesundheitliche Schäden, insbesondere für obdachlose und schwer abhängige Menschen.
Der Plan der hessischen Landesregierung ignoriert wissenschaftlich fundierte Ansätze der Sucht- und Sozialpolitik. Statt Kriminalisierung und Vertreibung, fordert JES den Ausbau von akzeptanzorientierten Angeboten wie Drogenkonsumräumen, niedrigschwelligen Hilfsangeboten und einer besseren medizinischen Versorgung, vor allem l in den Herkunftsgemeinden. Um Wohnungslosigkeit und Perspektivlosigkeit nachhaltig zu bekämpfen, braucht es soziale Maßnahmen und Angebote.
JES appelliert an die Landesregierung, die evidenzbasierten Empfehlungen der Expert*innen aus Sucht-
und Selbsthilfe ernst zu nehmen und an einem menschenwürdigen und pragmatischen Ansatz festzuhalten, der auf Prävention, Schadensminderung und soziale Integration setzt – anstatt nahezu ausschließlich auf Repression und Vertreibung.
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